Speck weg Sarek
Im Sommer 2016 starteten 8 Tempelritter aus der Cpsaar trampend Richtung Göteborg und fuhren mit dem Nachtzug nach 1200 km in den Hohen Norden in die Bergarbeiterstadt Kiruna – Ausgangspunkt für Lapplandfahrer. Nach eingehenden besuchen diverser Messergeschäfte und Ausrüsterläden bereiteten wir uns auf die Durchquerung des Sarek Nationalparks vor 250 km von Kiruna nach Quikjokk lagen nun vor uns. Wir wählten bewusst die Zeit ab dem 10. August um der bekannten Mückenplage etwas zu entgehen. Von Kiruna über Nikaluakter ging es über den Kungsleden in Tagesetappen von ca. 20-30 km von Lagerplatz zu Lagerplatz durch atemberaubende Landschaften. Das Wetter war äußerst gemischt und trotzdem gut zu ertragen die Nachttemperaturen gingen schon fast bis auf den 0 Punkt runter doch das vertrieb die Mücken.
Nachdem wir mal wieder, eine komplett durchregnete Tagesetappe hinter uns hatten kamen wir nach Kaitumjaure, einer bewirtschafteten Hüttenstation und wurde von zwei netten hübschen Schwedinnen herzlich begrüßt, ihnen sangen wir unseren Schwedenschlager „Nun Freunde lasst es mich einmal sagen“ und noch zwei weitere schwedische Liedern. Die Reaktion war sowas von herzlich und freundlich, dass wir beschlossen an der Hütte für zwei Tage zu nächtigen, nachdem man uns eröffnete die Sauna zu benutzen. Beim Frühstück am nächsten Morgen sahen wir auf einer der zahlreichen Wiesen, Schwedens ganze Tierpracht. Eine Elchkuh mit ihrem jungen Kalb. Daraufhin wurden wir von den Hüttenwirten immer schon weiterempfohlen, indem wir an jeder Hütte mit dem Satz begrüßt wurden: We want a song from you! You are the German scouts??
Auf dem Weg begegneten wir neben unzähligen Rentieren auch einer BDP Gruppe aus München die leider, als Pfadfinder kaum zu erkennen waren (Freundliche Grüße). Wir boten ihnen Quartier in einem Samenunterstand, den wir vorher ausfindig gemacht hatten, es wurde ein lustiger Abend mit vielen Liedern und einem bestaunen unserer in ihren Augen vorsintflutlicher Ausrüstung (20-30 kg Gepäck – Affen …).
Besonders sind die Seepassagen mit den bereitliegenden Ruderbooten zu erwähnen. Es müssen teilweise Ruderstrecken von 4 bis 5 km überwunden werden. Hierzu muss immer ein Ruderboot (von den dreien) an einer Uferseite zurückgerudert werden. Das heißt, man muss die Seepassage dreimal rudern(hin, zurück, hin). Hier haben wir einmal einer Wandergruppe erheblich aus der Patsche helfen können…
Nach den 250 km und ca. 10 Tagesetappen kamen wir fröhlich, und im Durchschnitt um 10 kg Körpergewicht leichter, in Quikjokk an, hätten wir noch Zeit gehabt wären wir noch gerne ein Stück den Padjelanta Leden gelaufen. Doch so genossen wir den Ausklang in der kleinen Samensiedlung mit Sauna und guter Verpflegung und ordneten unsere Geweifunde. Am nächsten Morgen ging es nach Jokkmokk mit dem Frühbus. Dort findet in der zweiten Augusthälfte der berühmte Samenmarkt statt, den wir leider um eine Woche zu früh verpassten. Erwähnenswert in Jokkmokk ist das Samenmuseum mit dem Moskito Reaktionsspiel, wie viele Mücken triffst du in einer Minute. Von Jokkmokk reisen wir zu unserem Bahnrückreisepunkt Gällivare. Eine alte Bergarbeiterstadt mit einem wunderschönen Holzbahnhof. In der Touristik sagen wir wieder unsere Schwedenschlager und wurden herzlichst an die örtliche Pfadfindergruppe weiter gereicht. Diese hatte ein der alte Bergarbeitersiedlung von Gällivare ihren Treffpunkt. Man warnte uns vor, dass es Punkt Nachts um 12 immer ein Erdbeben verursacht durch die Bergwerkssprengung in 1000 m Tiefe gibt. Wir konnten das nicht so recht glauben bis wir tatsächlich um 12 Uhr Nachts von einem Rumpeln unter uns aus dem Schlaf gerissen wurden.
Nach dieser besonderen Nacht stand die Heimreise bevor, ein letzter Blick auf den schönen Holzbahnhof und ein letzter Blick auf Lappland. Mit Bahn und Schiff weiter mit dem Tramp ging es zu Sommerfest der schwarzen Adler nach Köln zurück und dann weiter im heimische Gefilde.